Zum dritten Mal war die Waldgaststätte Abbecke die gemütliche Lokalität für einen erfolgreichen
Nachmittag, den der Sollingverein Sievershausen für die Freunde der plattdeutschen Sprache einmal
jährlich im Februar anbietet.
Die ausgebuchte Gaststätte bot den rund 60 Personen Platz für die verschiedenen Darbietungen. Den
Beginn machten die Plattsingers aus Schlarpe, die bekanntes Liedgut in plattdeutscher Sprache mit
Gitarrenbegleitung unter Leitung von Hans Jürgen Decker anstimmten. In drei Musikblöcken boten
Sie -sehr zur Freude des Publikums -ihre eigenen Interpretationen vom Niedersachsenlied, dem
Kleinen grünen Kaktus oder dem Evergreen „Rote Lippen soll man küssen“ dar.
Vom Sollingverein Sievershausen übernahmen Wilfried Erdmann und Karl Leibeling die Einstimmung
in das Plattduitsche.
Während Ersterer aus dem vom Sollingverein Sievershausen herausgegebene plattdeutschen Buch
von Willi Heise über „Schulten Coarl ,de Bullderjoahn“ rezitierte, und mit einer eigenen persönlich
erlebten Beitrag aus der Zeit aufwartet, trug Karl Leibeling sehr authentisch erlebte Geschichten aus
seiner Geburts-, Schul- und Lehrzeit in Sievershausen-sehr zur Erheiterung des Publikums- vor.
Die Begrüßung der Anwesenden nahm Dieter Henze für den Sollingverein vor und unterstrich die
vielfältigen Aufgaben, dem sich der Verein innerhalb der verschiedenen Sparten stellt. Mit Kultur in
der SollingScheune, mit Treckertreffen, Köhlerfreunden, Wandern, Ruhebänken, waldpädagogischen
Veranstaltungen, dem Wichtelpfad und nicht zuletzt den plattdeutschen Frünnen sei der Verein mit
seinen rund 250 Mitgliedern breit aufgestellt.
Ein Garant für gute Laune ist der 86jährige Albert Behrens aus Sülbek, der gewohnt gekonnt aus
seinem reichen Anekdotenschatz vorzutragen wusste. Geschichten wie „Die Schörrte moiner
Grautmudder“ brachten das Publikum zum Schmunzeln, dem bestätigendem Kopfnicken und zum
Rückblick in die Vergangenheit der Eltern und Großeltern. Weitere Mundartgeschichten haben durch
die gekonnte Präsentation immer ihren eigenen Scharm und Geschichten von „Damals und Heute“
oder „Wo kommen denn die kleinen Kinder her?“ sorgten für Lacher und zustimmenden Beifall. Auf
den Zwischenruf: „Die Geschichte hätte er im letzten Jahr auch schon mal vorgetragen,“ erwiderte
Albert Behrens schlagfertig. Ihr geht doch auch jedes Jahr zu Weihnachten in die Kirche, da hört ihr
doch auch immer die gleiche Geschichte und kommt immer wieder!“ Eine weitere Mitwirkende gab
es mit Loni Meineke, die mit einer wahren Begebenheit aus dem Sollingraum aufwartete.
Zwei Stunden Programm vergingen nach Kaffee und Kuchen wie im Fluge und boten kurzweiligen
Unterhaltung. „Was gibt es Schöneres, als mit einem Lächeln über das Gehörte eine Veranstaltung zu
verlassen“, meint der Vereinsvorsitzende Armin Ristau, der dankbar für die diversen Rede- und
Musikbeiträge war, die spätestens in 2026 ihre Fortsetzung erfahren werden.
